Diese Geschichte begann mit einem ganz gewöhnlichen Morgenspaziergang durch den Garten. Die Sonne war gerade erst aufgegangen, das Gras war vom Tau bedeckt, und mein Hund Bruno rannte fröhlich umher, schnüffelte an den Büschen und bewegte die Grashalme mit seiner Nase. Alles war wie immer — bis zu einem bestimmten Moment.
Als ich mich dem Blumenbeet neben dem alten Baumstumpf näherte, bemerkte ich etwas Merkwürdiges. Zwischen den Blumen lagen kleine, leuchtend orangefarbene Kugeln. Zuerst dachte ich, es seien Kinderspielzeuge, die versehentlich von den Nachbarn herübergeworfen wurden. Doch dann sah ich noch mehr davon — am Zaun, unter der Bank, in der Nähe des Komposthaufens. Sie sahen alle gleich aus: rund, fast glatt, in kräftigem Orangeton.
Ich runzelte die Stirn. Was konnte das sein? Beeren? Pilze? Aber warum so viele? Während ich noch überlegte, war mein Hund schneller — und nahm eine der Kugeln ins Maul. Er begann darauf herumzukauen, und ich rief entsetzt:
— Bruno, aus! Lass das!
Er gehorchte und spuckte die Kugel aus, aber ich war bereits voller Angst. Tausend Gedanken schossen mir durch den Kopf: Was, wenn das giftig ist? Was, wenn er etwas verschluckt hat? Ich rief sofort den Tierarzt an.
Ich schilderte die Situation etwas wirr, und am anderen Ende der Leitung erklang eine ruhige Stimme:
— Keine Panik. Bitte schicken Sie mir ein Foto dieser Kugeln. Vielleicht kann ich erkennen, was das ist.
Ich machte ein paar Fotos und schickte sie dem Tierarzt. Wenige Minuten später rief er zurück:
— Das sieht ganz nach einem Schleimpilz aus. Im Volksmund nennt man ihn „Wolfsmilch“. Das ist kein Pilz im klassischen Sinne, sondern ein besonderer Organismus — ungefährlich, aber weder für Menschen noch für Tiere essbar.
Ich atmete erleichtert auf. Er erklärte mir, dass solche Gebilde häufig auf alten Baumstümpfen, verrottendem Holz oder in feuchtem Mulch erscheinen. Sie können wie aufgeblähte Kugeln aussehen und manchmal sogar „atmen“ — also leicht pulsieren, weil sich Feuchtigkeit und Luft im Inneren befinden.
Auch wenn sie nicht als giftig gelten, können sie beim Zerdrücken Haut- oder Schleimhautreizungen verursachen — vor allem bei Menschen mit Allergieneigung.
Ich bedankte mich beim Tierarzt, untersuchte Bruno gründlich — zum Glück war alles in Ordnung. Trotzdem wollte ich kein Risiko eingehen. Vorsichtshalber sammelte ich alle Kugeln im Garten ein, verpackte sie in einem Beutel und entsorgte sie weit weg vom Grundstück.
Später erfuhr ich, dass solche Schleimpilze recht häufig vorkommen — besonders im Sommer nach Regenfällen. Sie stellen keine ernsthafte Gefahr dar, können Tierhalter aber durchaus beunruhigen. Seitdem inspiziere ich jeden Tag meinen Garten auf ungewöhnliche Pilze oder Pflanzen.
Wenn du in deinem Garten etwas Ungewöhnliches bemerkst — ignoriere es nicht. Mach ein Foto, frag einen Experten. Und wenn du Haustiere hast — sei besonders wachsam. Manchmal kann ein scheinbar harmloser Fund Anlass zur Sorge geben.
Das Wichtigste ist, ruhig zu bleiben und vernünftig zu handeln. Denn unsere Sicherheit und die unserer tierischen Lieblinge ist das Wertvollste, was wir haben.